© Schreyer David

Neubau

Volksschule Reininghaus

Am Steinfeld 3, 8010 Graz, Steiermark - Fertigstellungsdeklaration - Objekt des Monats

klimaaktiv Gold

© Schreyer David

Die Volksschule Reininghaus bietet Platz für 20 Klassen samt erforderlicher Räumlichkeiten und ist geeignet für den Ganztagesschulbetrieb (GTS). Ein Foyer/Mehrzweckraum und Speisesaal, offene Lernlandschaften nach dem Prinzip des Future Classrooms, Kreativräume, GTS-Freizeiträume, ein Turnsaal und eine zentrale Bibliothek runden das Angebot ab. Großzügige Außenanlagen - Vorplatz/Schulplatz, Kleinrasenplatz, Sporthartplatz und Schulgarten mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten, Lernterrassen – stehen den Schüler:innen und Lehrer:innen zur Verfügung. Mit 913 von 1000 Punkten erreicht das Gebäude den klimaaktiv GOLD Standard.

Projektbeschreibung

Städtebau und Architektur

Das Projekt folgt den städtebaulichen Vorgaben und stärkt die Quartiersbildung. Entlang der Margarethe-Schütte-Lihotzky-Straße entsteht ein schmaler Baukörper, der das Quartier nach außen abschließt und gleichzeitig großzügige Freiflächen eröffnet. Der abgestufte Baukörper bildet mit einer zweigeschossigen „Klammer“ das Herzstück der Schule: die zentrale Lernterrasse. Diese geschützte Außenfläche verbindet die Lern-Cluster miteinander und öffnet sich über eine breite Treppe direkt zum Garten. Rücksprünge im Erdgeschoss schaffen einen einladenden Eingangsbereich und eine enge Verzahnung mit dem grünen Schulhof.

Funktion

Die Schule ist klar strukturiert: Vom Eingang führt der Weg direkt zur zentralen „Magistrale“, an der sich Stiegenhäuser, Aula, Speisesaal und weitere Gemeinschaftsbereiche befinden. Aula und Speisesaal lassen sich zu einem großen Veranstaltungsraum verbinden und öffnen sich zum Schulhof. Die Bibliothek liegt gut sichtbar am Vorplatz und kann bei Bedarf auch öffentlich genutzt werden. Bewegungs- und Medienräume ergänzen die Freizeit- und Kreativbereiche und schaffen attraktive Angebote für die Nachmittagsbetreuung. Die Verwaltung befindet sich nahe dem Eingang, der Turnsaal ist sowohl vom Schulbetrieb als auch extern erreichbar. In den Obergeschossen sind die fünf Cluster organisiert: mit Lernterrassen, offenen Lernräumen und Klassen, die flexibel zur Lernlandschaft erweitert werden können. Lehrerbereiche und Rückzugszonen sorgen für eine ausgewogene Lern- und Aufenthaltsqualität.

Konstruktion und Material

Das Gebäude kombiniert ein flexibles Stahlbetonskelett mit einer vorgefertigten Holz-Riegelkonstruktion und strukturierter Metallfassade. Rote Beton- und Metallelemente prägen das Erscheinungsbild, während Holz-Alu-Fenster mit 3-fach-Verglasung und textiler Sonnenschutz für Energieeffizienz sorgen. Im Inneren schaffen helle Holzoberflächen, Akustikelemente und Parkettböden eine warme, ruhige Lernatmosphäre. Transparente Trennwände ermöglichen Offenheit und Überblick, während robuste Materialien wie Estrich und Schwingboden in speziellen Bereichen für Funktionalität sorgen.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Durch die kompakte Baumasse kann ein gutes A/V-Verhältnis erreicht werden. Eine Reduktion der Verkehrsflächen - fließender Raumverbund und kompakte Vertikalerschließung - und Sanitärflächen - synergetische Nutzung von einzelnen Funktionseinheiten – spart Ressourcen bei hoher räumlicher Qualität. Eine Minimierung von unverschatteten Glasflächen wurde angestrebt. Fensterflächen im Süden und Westen sind überwiegend baulich verschattet. Einer Überhitzung der Innenräume kann damit effizient entgegengewirkt werden. Zusätzlich wird ein Sonnengesteuerter außenliegender textiler Sonnenschutz vorgeschlagen. Große Flächen der Lernterrasse können je nach Bedarf mit einem textilen Sonnensegel geschützt werden. Für eine Nachtabkühlung während der Sommermonate sorgen elektrisch angesteuerte Fensterflügel mit Überstromöffnungen. Aufgrund der Schallimmisionen an der Nord- und Ostseite wurde eine einzelraumgeregelte Lüftungsanlage mit integrierter schallgedämmter Zu- und Abluft geplant. Diese Elemente werden in die Zwischendecke eingebaut, mit der CO2 Messung kombiniert und können bei Bedarf mit einem Kühlmodul nachgerüstet werden. Um die „graue“ Energie aus den Baustoffen zu reduzieren, wurde das Stahlbeton-Tragsystem mit einem klinkerreduzierten Zement hergestellt. Nicht tragende Bauteile sind aus Holz (Außenhülle, Innenwände) gefertigt und Dämmstoffe aus ökologischen Materialien (Holzfaser- und Hanfdämmungen) verwendet. Den oberen Abschluss des neuen Schulhauses wird durch ein Warmdach mit extensiver Begrünung gebildet.

Allgemein

Bildungsgebäude, Fertigstellung 2024
klimaaktiv Deklaration: 2025
deklariert nach: Dienstleistungsgebäude 2020.3.1
klimaaktiv Punkte: 913 von 1000
 

Kategorieklimaaktiv Punkte
Standort133
Energie und Versorgung535
Baustoffe und Konstruktion120
Komfort und Gesundheit125

Beteiligte

BauherrIn / Bauträger: Stadt Graz - Abteilung für Bildung und Integration
Architekt / Planung: dreiplus Architekten ZT GmbH
Bauphysik: Rosenfelder & Höfler consulting engineers GmbH & CO KG
Haustechnik, HKL, E-Technik: Pechmann GmbH
Weitere Beteiligte: Grazer Energieagentur Ges.m.b.H.
Gebäudedeklaration: Grazer Energieagentur GmbH
 

KriteriumWert
Konditionierte Brutto-Grundfläche (BGF)5943,4 m²
Nettonutzfläche4754,7 m²
Anzahl der Wohn-/Nutzungseinheiten1
Anzahl der Geschoße3
BauweiseMischbau
Heizsystem RaumheizungFern- oder Nahwärme aus hocheffizienter KWK
Heizsystem WarmwasserFern- oder Nahwärme aus hocheffizienter KWK
Einbau Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnungberücksichtigt

Energiedaten berechnet nach OIB Richtlinie 6 - 2011 oder älter

KriteriumWert
Heizwärmebedarf (HWB)22,6 kWh/m²a
Primärenergiebedarf (PEB)53,6 kWh/m²a
CO2-Emissionen3,7 kgCO₂ / m²a
lc-Wert3,14 m
Bruttoraumhöhe4,348 m

KriteriumWert
Produktmanagement Stufe 1berücksichtigt
OI3 Index (TGH, BGF, BG1)178

KriteriumWert
Blower Door Test (n50-Wert)0,27 1/h
Summe VOC300 µg/m³
Formaldehyd0,013 mg/m³
Energiemonitoringberücksichtigt