© voestalpine Tubulars GmbH & Co KG

klimaaktiv Betriebe Projektpartner seit 2024

voestalpine Tubulars GmbH & Co KG

Die voestalpine Tubulars GmbH & Co KG erzeugt am Standort Kindberg seit dem Jahr 1980 nahtlose Stahlrohre.

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Über die voestalpine Tubulars GmbH & Co KG

Die Kapazität der Produktionsanlagen beträgt zirka 420.000 Jahrestonnen in einem Abmessungsbereich von 26,7 bis 193,7 mm Außendurchmesser. Hergestellt werden Stahlrohre in unlegierten bis mittellegierten Qualitäten nach in- und ausländischen Normen und Standards. Das Standardprogramm umfasst einbaufertige Ölfeldrohre für die Aufschließung und Förderung von Erdöl und Erdgas, Muffen bzw. Muffenvorrohre, Kessel- und Wärmetauscherrohre, Druck- und Leitungsrohre, Maschinenrohre, Rohre für Automobilindustrie sowie Vorrohre für Ziehereien und ab 2024 auch quadratische und rechteckige Profilrohre. Die technische Grundlage zur Herstellung von Nahtlosrohren ist das Stoßbankverfahren.

Energiepolitisches Statement

Als zukunftsorientiertes Unternehmen liegt uns das Thema Nachhaltigkeit besonders am Herzen. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft bewusst und setzen daher seit Jahren konsequent auf ökologische und nachhaltige Lösungen. Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmenswerte.

Besonders wichtig ist uns die Verwendung erneuerbarer Energien. 100 Prozent unseres Stroms stammen aus erneuerbaren Energien. Mittlerweile werden jährlich rund 22 GWh durch zwei betriebseigene Wasserkraftwerke und PV-Anlagen auf unseren Hallendächern erzeugt. Ein nahegelegener Windpark liefert uns pro Jahr zusätzlich 10,8 GWh Strom. 

Durch gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und durch Einsparung von Ressourcen haben wir unsere Umweltbilanz erheblich verbessert. Moderne Technologien und fortschrittliche Energiemanagementsysteme sind dabei unsere Werkzeuge. So bewirkten Maßnahmen im Bereich Beleuchtung, Druckluft, Pumpen, und Absauganlagen, welche seit 2017 umgesetzt wurden, eine Reduktion des Stromverbrauchs um 3,25 GWh.

Stellenwert der Energieeffizienz

Die voestalpine Tubulars hat seit 2012 ein nach ISO 50001 zertifiziertes Energiemanagementsystem implementiert, in dessen Rahmen Energieeffizienzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Das Energiemanagementsystem wird jährlich durch eine externe Zertifizierungsstelle überprüft. 

Die voestalpine Tubulars betreibt ein Nachhaltigkeitsmanagement, welches in den Bereich der Integrierten Managementsysteme eingegliedert ist. Seit Dezember 2023 beschäftigt das Unternehmen eine Nachhaltigkeitsbeauftragte. Davor wurden die Funktionen dieser Stelle durch die Abteilungsleitung der Integrierten Managementsysteme übernommen.

Einen wesentlichen Teil im Bereich Nachhaltigkeit bilden neben Themen wie Treibhausgasbilanzen, Dekarbonisierung und Nachhaltigkeitsbewertungen vor allem die Kreislaufwirtschaft und die Energieeffizienz. Energieeffizienzpotentiale werden ermittelt und bewertet. Mögliche Umsetzungsvarianten werden erarbeitet und unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer, marktrelevanter und gesetzlicher Rahmenbedingungen realisiert. 

Ein weiterer Aspekt ist die Forcierung der erneuerbaren Energie in Form von Eigenenergieerzeugung bzw. regional erzeugter erneuerbarer Energie. Das Unternehmen verfügt über zwei Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 15 GWh Peak, zwei PV-Anlagen mit einer Spitzenleistung von 7 GWh auf diversen Hallendächern, sowie einen Vertrag mit einem Windpark in der Nähe des Standortes. Hier werden jährlich bis zu 10,8 GWh Strom abgenommen. Diese Maßnahmen decken knapp die Hälfte des Stromverbrauches der voestalpine Tubulars GmbH & Co KG ab. 

Auch die in der Produktion entstehende Energie wird teilweise genutzt. Beispiele dafür sind die Abwärme des Drehherdofens zur Versorgung eines kommunalen Fernwärmenetzes und die Nutzung der Abwärme von Kompressoren zu Heizzwecken.

Energiekennzahlen

Eine wichtige Kennzahl ist der Energieperformance-Indikator (EnPI). Dieser ist gleichgesetzt mit dem Key Performance Indicator (KPI) und stellt einen Vergleich des Verbrauchs der Modellrechnung zum Ist-Verbrauch dar. Der Faktor berücksichtigt, dass der spezifische Verbrauch in MWh/t bei geringen Produktionsmengen höher ist. Weiters gibt es einen Wertschöpfungswert, welcher besagt, wieviel Energie wertschöpfend verbraucht wird. In Anlehnung an die Overall Equipment Effectiveness (OEE) wird dieser zu einem Energy Equipment Efficiency Wert (EEE).

„Als ein in der Stahlindustrie verankertes Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist für uns kein optionales Ziel, sondern eine Verpflichtung. Dazu gehört auch ein nachhaltiges Energiemanagement. Vor allem die Verwendung erneuerbarer Energien ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. ”

Aufteilung Gesamtenergieverbrauch und Anteil Erneuerbare (Stand 2023)

In den nachfolgenden Grafiken ist der Status 2023 für die Voestalpine Tubulars GmbH & Co KG abgebildet: 

Abbildung 1 zeigt die Aufteilung des Gesamtenergieverbrauchs in die Bereiche Strom 16 Prozent, Wärme 84 Prozent und Transport 0 Prozent.

Abbildung 2 zeigt den Anteil Erneuerbare am Gesamtenergieverbrauch in Prozent und die Anteile der Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Transport.
Im Balken “Strom” sind zwei Informationen abzulesen: Der Gesamtanteil der Erneuerbaren (Netzbezug + erneuerbare Eigenerzeugung inkl. KWK) und den Anteil der nicht aus Österreich stammt (schraffiert). 

Der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch lag 2023 bei 16 Prozent. 100 Prozent im Strombereich, davon 100 Prozent aus Österreich. 6 Prozent im Bereich Transport und 0 Prozent im Wärmebereich.

Bisher bei klimaaktiv eingereichte Maßnahmen und Meilensteine

Mit dem Klimaaktionsplan bekundet die voestalpine Tubulars GmbH & Co KG die fortlaufende Arbeit zur Verbesserung der Energieeffizienz und Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger im Unternehmen. Damit unterstützt das Unternehmen den Weg in Richtung Klimaneutralität 2040.

Prozessoptimierung im Bereich des Drehherdofens

Durch den Umbau des Drehherdofens kommt es jährlich zu einer Erdgaseinsparung von 4.000 MWh und entspricht einer Reduktion des CO2-Ausstoßes von rund 700 t.

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2024

Steigerung der Energieeffizienz beim Nachwärmeofen

Beim Nachwärmofen wurde im Sommer 2022 der bestehende zentrale Rekuperator durch einen effizienteren Rekuperator mit 15 Prozent mehr Wärmeaufnahme getauscht. 

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2023