Wien gewinnt VCÖ-Preis
Bereits seit 2007 ist Wien klimaaktiv mobil Projektpartner und investiert in den Radwegeausbau. Die aktuelle Radoffensive Wien von 2021-2025 geht noch einen Schritt weiter und wurde dafür auch mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet!
Seit Einführung der klimaaktiv mobil Förderungen wird in Wien nicht nur das Angebot an Radinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut, sondern auch das Mobilitätsverhalten der Wienerinnen und Wiener durch gezielte Informations- und Bewusstseinsmaßnahmen in Richtung Radverkehr gelenkt. Mit der Gründung der Mobilitätsagentur im Jahr 2011 wurden diese Aktivitäten gebündelt und können seither noch wirkungsvoller umgesetzt werden.
Gut zu wissen: Das kostenfrei Beratungsprogramm von klimaaktiv mobil unterstützt die Stadt Wien bei der Aufbereitung von Projektunterlagen für die Fördereinreichung im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mehrjährige Radnetzausbauprogramme“. Über 150 Projekte, die mehr als 63 Kilometer neue Radinfrastruktur schaffen, wurden in den letzten Jahren über klimaaktiv mobil gefördert. Hier erfahren Sie mehr über die diesjährige Radwegoffensive 2025 in Wien.
In Wien wurden vermehrt Fahrradstraßen realisiert. Diese sind mindestens 4 Meter breit und bieten dadurch ausreichend Platz für ein sicheres Nebeneinanderfahren. Zudem genießen Radfahrende hier Vorrang gegenüber dem Kfz-Verkehr, was die Nutzung besonders attraktiv macht.
Die Argentinierstraße im 4. Bezirk wurde zu einer klimafitten Fahrradstraße umgestaltet. Auf einer Länge von rund 1,3 Kilometern erhielt die Fahrbahn einen markanten roten Belag nach niederländischem Vorbild, der den Vorrang des Radverkehrs deutlich macht und die Aufmerksamkeit erhöht. Ziel des Projekts war und ist, die Sicherheit für Radfahrende zu verbessern und den Straßenraum gleichzeitig attraktiver zu gestalten. Neben der neuen Radverkehrsführung wurden über 70 neue Bäume gepflanzt, 2.800 m² Fläche entsiegelt und zusätzliche Grünflächen angelegt. All dies trägt zur Abkühlung bei und verbessert das Mikroklima. Sitzgelegenheiten und neue Querungsmöglichkeiten erhöhen die Aufenthaltsqualität für Anrainer:innen und Passant:innen. Damit verbindet das Projekt eine klare Förderung der aktiven Mobilität mit wirksamen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung.
Die Argentinierstraße wurde im Jahr 2024 feierlich eröffnet. Machen Sie sich im Video selbst einen Eindruck:
Die Pfeilgasse im 8. Bezirk ist Teil einer neuen, 1,2 Kilometer langen Radachse, die von der 2er-Linie bis zum Lerchenfelder Gürtel verläuft. Im Zuge der Umgestaltung wurden 30 neue Bäume gepflanzt und 4.700 m² Fläche entsiegelt. Damit ist eine klimafitte Verbindung entstanden, die Radfahrenden mehr Sicherheit und Komfort bietet und gleichzeitig das Mikroklima im dicht bebauten Gebiet verbessert.
Die Neugestaltung erfolgte in mehreren Bauabschnitten. Der Abschnitt zwischen Gürtel und Strozzigasse wurde bereits 2023 zur Fahrradstraße erklärt, 2024 folgte der Abschnitt bis zur 2er-Linie. Breitere Gehsteige, neue Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen und zusätzliche Begrünung steigern die Aufenthaltsqualität. Durch die neue Verkehrsführung ist der motorisierte Verkehr eingeschränkt, Radfahrende können hingegen auf der gesamten Achse komfortabel in beide Richtungen fahren. Seit September 2024 ist die durchgängige Radverbindung befahrbar.
Ein besonderer Meilenstein war die im Jahr 2020 abgeschlossene Bund-Land-Partnerschaft zum Ausbau des Radverkehrs. Gemeinsam mit den deutlich erhöhten Förderbudgets wurde dabei die Umsetzung der drei Rad-Langstrecken West, Süd und Nord priorisiert. Insgesamt wurden 100 Kilometer Radinfrastruktur beschlossen. Dabei wurde auch großer Wert auf Grünflächen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen vor Schulplätzen gelegt. Die konsequente Umsetzung zeigt bereits spürbare Wirkung: 11 Prozent aller Wege der Wiener Bevölkerung werden inzwischen mit dem Fahrrad zurückgelegt (2018: 7 Prozent). Dieser Erfolg wurde nun mit dem VCÖ-Mobilitätspreis gewürdigt. klimaaktiv mobil gratuliert herzlich dazu!