JKU - House of Schools 1 - AZ

Projektbeschreibung

Das Projekt ging 2020 als Sieger aus dem Architekturwettbewerb „Erweiterung Campus West, House of Schools“ hervor. Es bietet Raum für die bereits gegründete Business School. Mit der Erweiterung des Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz wird durch das House of Schools ein markanter Akzent in der städtebaulichen Weiterentwicklung und räumlichen Strukturierung des Campus gesetzt. Das House of Schools 1 bildet den ersten Teil eines künftigen Ensembles, das in drei Bauphasen entwickelt werden kann. Mit 989 von 1000 Punkten erreicht das Gebäude den klimaaktiv GOLD Standard.

Offene Struktur und Raumkonzept 

Das House of Schools 1 ist ein fünfgeschossiges Gebäude mit einem teilunterkellerten Bereich, das überwiegend Büros sowie Besprechungs- und Seminarräume beherbergt. Die Tragkonstruktion basiert auf einem Stahlbeton-Skelettbau, der durch ein Stützenraster von 10x10 Metern eine flexible Raumnutzung ermöglicht. Ein zentrales Ziel der Planung war es, einen Raum zu schaffen, der Offenheit, Kommunikation und Zusammenarbeit fördert. Das Gebäude besticht durch eine lichtdurchflutete Architektur, die dazu einlädt, sich wohlzufühlen und in einen kreativen Austausch zu treten.

Das Erdgeschoss wurde als lebendiger und durchlässiger Raum konzipiert, der durch seine Großzügigkeit eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Es fungiert als Verbindungspunkt zwischen unterschiedlichen Funktionsbereichen und ist durch das fünfgeschossige Atrium mit allen Etagen des Gebäudes verknüpft, was die Durchwegung und den Austausch zwischen den Bereichen begünstigt.

Das Atrium - Erschließung und Kommunikation 

Das Gebäude wird durch ein großes, lichtdurchflutetes Atrium erschlossen, das nicht nur als Erschließungsraum, sondern auch als kommunikative Zone fungiert. Das Atrium spannt sich über alle Etagen des Gebäudes und ist ein wesentlicher Bestandteil des Raumkonzepts. Das großzügige Glasdach sorgt für eine natürliche Belichtung des Atriums, während die offene Struktur des Raums für gute Übersicht und Orientierung sorgt.

Materialität und Fassadengestaltung 

Bei der Auswahl der Materialien wurde auf Langlebigkeit und Reduziertheit geachtet und auf die Sichtbarkeit verwendeter Baustoffe sowie ehrliche Oberflächen gesetzt. Die Fassade des Gebäudes ist in zwei Ebenen geplant, wobei die warme Hülle eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus eloxiertem Aluminium mit einem Glasanteil von 60 % darstellt. Vorgelagert erstreckt sich eine schlichte Stahlkonstruktion, in welcher die Sonnenschutzelemente sitzen – alles in einem strahlenden Weiß gehalten. Diese Elemente umfassen Textilscreens, Vertikallamellen aus Lochblech in zweierlei Ausführung und eine troggebundene Begrünung, die dem Gebäude ein lebendiges und abwechslungsreiches Erscheinungsbild verleihen.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit 

Das Gebäude kombiniert hohe Energieeffizienz mit nachhaltiger Bauweise, um sowohl den Anforderungen moderner Architektur als auch den Klimazielen gerecht zu werden. Die Stahlbeton-Skelettbauweise ermöglicht eine flexible Struktur, die zukünftige Nutzungsanpassungen zulässt. Der hohe Glasanteil der Fassade sowie der automatisierte, nach Sonnenstand gesteuerte Sonnenschutz sorgen für eine optimale Wärme- und Lichtregulierung.

Darüber hinaus wird ein Drittel der Fassade vertikal begrünt, was nicht nur zur Wärmedämmung beiträgt, sondern auch das Mikroklima fördert und die Luftqualität verbessert. Es werden moderne Energietechnologien wie eine Wärmepumpe in Verbindung mit Erdwärme eingesetzt, um sowohl Heiz- als auch Kühlbedarf effizient zu decken. Eine Photovoltaikanlage unterstützt die Energieversorgung des Gebäudes.

Die Lüftungsanlage liefert frische, vorgeheizte oder -gekühlte Luft und minimiert so den Bedarf an zusätzlichen Heiz- oder Kühlmaßnahmen. In Kombination mit der Betonkernaktivierung – bei der wasserführende Rohre in den Betondecken für passive Kühlung und Heizung sorgen – wird der Energieverbrauch weiter gesenkt.

Alle haustechnischen Systeme sind vollständig automatisiert und umfassen neben Heizung und Kühlung auch den Sonnenschutz sowie die Bewässerung der Pflanzen an der Fassade. Das Gebäude wird durch das klimaaktiv GOLD Zertifikat und die Einhaltung des BIG-Zertifizierungssystems als nachhaltig ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen unterstreichen die hohen Umweltstandards des Projekts.

Allgemein

Bildungsgebäude, Fertigstellung 2024
klimaaktiv Deklaration: 2025
deklariert nach: Dienstleistungsgebäude 2020.3.1
klimaaktiv Punkte: 989 von 1000
 

 

Kategorie	klimaaktiv Punkte
Standort	150
Energie und Versorgung	550
Baustoffe und Konstruktion	150
Komfort und Gesundheit	139

 

Beteiligte

BauherrIn / Bauträger: BIG - Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Architekt / Planung: Querkraft
Bauphysik: LARIX Engineering GmbH
Haustechnik, HKL, E-Technik: Obkircher Plus
Gebäudedeklaration: Larix Engineering GmbH