In Österreich sind etwa 10,7 Millionen Smartphones im Umlauf, das sind 1,2 Smartphones pro Österreicher:in. Die Geräte werden im Schnitt 2 bis 3 Jahre genutzt und danach gegen ein neues ausgetauscht. Oftmals werden für alte Handys keine wichtigen Systemupdates, die der Sicherheit dienen, mehr angeboten oder sie weisen einen Defekt auf. Die nachlassende Akkuleistung oder ein gebrochenes Display sind unter anderem Gründe für einen Neukauf.

Moderne Smartphones unterscheiden sich zwar noch bezüglich ihrer Hardware wie Prozessor, Arbeitsspeicher oder Kamera, allerdings sind die Unterschiede nicht mehr so ausschlaggebend wie noch vor einigen Jahren. Mit dem Großteil der Handys lassen sich hochqualitative Fotos schießen und die Rechenleistung ist für alltägliche Anwendungen wie Internetsurfen, Social Media und Videostreaming ausreichend. Bei der Wahl des nächstens Smartphones rücken deshalb Langlebigkeit beziehungsweise Nutzungsdauer, Reparierbarkeit und Nachhaltigkeit in den Vordergrund.
Die Geräte verbrauchen im Betrieb nur wenig Strom, die Produktion verschlingt den Großteil an Energie und wertvollen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt. Deshalb gilt: Je länger ein Smartphone verwendet wird, desto nachhaltiger ist es. Hier kommt die Reparierbarkeit von Smartphones ins Spiel. Ein schwächelnder Akku oder gesprungenes Display kann zukünftig leichter ausgetauscht und das Gerät dadurch länger verwendet werden. In der Vergangenheit waren Reparaturen relativ teuer und konnten nur durch Professionist:innen durchgeführt werden. Das führte zu vergleichsweise hohen Kosten für einen Akkutausch, wodurch der Neukauf von Geräten meist die Folge war.

Das EU-Energielabel
Seit dem 20. Juni 2025 gilt in der EU ein neues Energielabel für Smartphones und Tablets, das mehr Transparenz und Nachhaltigkeit fördern soll.
Das Label liefert auf einen Blick wichtige Informationen über:
- Energieeffizienzklasse (V) (A bis G)
- Batterielaufzeit pro Zyklus (VI)
- Zuverlässigkeit nach wiederholtem Fall (VII) (A bis E)
- Reparierbarkeitsklasse (VIII) (A bis E)
- Batterielaufzeit in Zyklen (IX) also die Lebensdauer der Batterie
- Eindringungsschutzgrad (X) also dem Schutz vor Staub und Wasser
Die Batterielaufzeit pro Zyklus gibt an, wie lange das Gerät mit einer vollen Akkuladung betrieben werden kann.
Für die Zuverlässigkeit nach wiederholtem Fall wird ermittelt, wie viele Stürze aus einem Meter Höhe das Gerät so hinnehmen kann, dass die wichtigsten Teile noch funktionieren. Klasse A steht hier für eine hohe Zuverlässigkeit, E für eine niedrige.
Die Reparierbarkeitsklasse bewertet, wie einfach das Gerät zu zerlegen und zu reparieren ist. Das schließt auch Faktoren wie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen oder den Zugang zu Reparaturanleitungen mit ein. Auch hier gilt: A ist die beste Klasse, E die schlechteste.
Die Batterielaufzeit in Zyklen zeigt auf, wie viele Ladezyklen der Akku durchhält, bevor er weniger als 80 % seiner ursprünglichen Kapazität hat.
Ziele der Einführung dieses Labels sind unter anderem die Reduzierung von Elektroschrott, bessere Information von Verbraucher:innen und Verpflichtung der Hersteller zu langlebigeren und reparaturfreundlicheren Geräten.
Das Label gilt für alle Smartphones, Tablets und schnurlosen Telefone mit einer Bildschirmgröße zwischen 4 und 7 Zoll (Smartphones) beziehungsweise 7 und 17,4 Zoll (Tablets), die in der EU verkauft werden.
Vorgaben laut Ökodesign-Anforderung
Mit der im Juni 2025 in Kraft getretenen Ökodesign-Verordnung für Smartphones und Tablets müssen die Geräte unter anderem folgende Anforderungen erfüllen:
- Schutz vor äußeren Einflüssen: Geräte müssen widerstandsfähig gegenüber versehentlichen Stürzen, Kratzern sowie gegen das Eindringen von Staub und Wasser sein.
- Langlebige Akkus: Die Batterien müssen mindestens 800 Ladezyklen überstehen und dabei mindestens 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität behalten.
- Reparaturfreundlichkeit: Hersteller sind verpflichtet, wichtige Ersatzteile innerhalb von 5 bis 10 Werktagen bereitzustellen – und das bis zu sieben Jahre nach dem Verkaufsende des jeweiligen Modells in der EU.
- Langfristige Software-Unterstützung: Betriebssystem-Updates müssen mindestens fünf Jahre nach dem letzten Inverkehrbringen eines Modells verfügbar sein.
- Zugang für Reparaturdienste: Professionelle Reparaturbetriebe müssen diskriminierungsfreien Zugang zu notwendiger Software und Firmware für den Austausch von Komponenten erhalten.
Empfehlungen für die Produktauswahl
Während bei herkömmlichen Handys die Hardware für die Funktionen verantwortlich ist, entscheidet bei Smartphones das Betriebssystem über die Funktionalität und Flexibilität. Zu den wesentlichen Unterschieden der Betriebssysteme zählen die Synchronisationswege, Kompatibilität, die Flexibilität/Offenheit des Systems und die Anzahl der Zusatzprogramme (Apps) die verfügbar sind. Das Betriebssystem Android ist bei zahlreichen Herstellern zu finden. Apple bietet sein Betriebssystem iOS nur für die eigenen Geräte an.
5G ist der Nachfolger von 4G (LTE) und bezeichnet die 5. Generation des Mobilfunks. Der 5G-Standard ermöglicht eine bis zu 10-mal schnellere Datenübertragung als LTE und damit Kommunikation in Echtzeit. Die höhere Downloadgeschwindigkeit ermöglicht 4K-Streaming ohne Probleme.
Die Akkulaufzeit von Smartphones ist deutlich kürzer als die eines herkömmlichen Handys. Die Vielzahl an Funktionen und große Displays verbrauchen mehr Strom und verkürzen die Laufzeit.
Wichtig: Mehrere Hersteller verbauen die Akkus fix in die Geräte ein. Der Akkutausch kann häufig nur von einem professionellen Reparaturdienst und zu entsprechend hohen Kosten durchgeführt werden. Zu bevorzugen sind daher Smartphones, wo der Akkutausch zumindest kostengünstig ist oder im besten Falle auch jetzt schon selbst getätigt werden kann.
Moderne Mobiltelefone verfügen über eine USB-C-Schnittstelle, über die Sie die Daten einfach auf Ihren PC oder Laptop übertragen können. Apple setzt bei seinen iPhones und iPads weiterhin auf den sogenannten Lightning Anschluss. Zusätzlich gibt es noch verschiedene drahtlose Kommunikationsmöglichkeiten wie Bluetooth oder NFC. NFC wird häufig dazu verwendet, um automatisiert eine Bluetooth-Verbindung zwischen zwei Geräten aufzubauen, Daten zwischen zwei Geräten über geringe Distanz auszutauschen oder kleinere Geldbeträge bargeld- und kontaktlos zu bezahlen.
Sie nützen die Multimedia-Funktionen Ihres Smartphones häufig, machen damit Fotos und laden Daten aus dem Internet? Dann sollten Sie darauf achten, dass der Speicher des Geräts groß genug ist. Noch praktischer ist ein Handy mit Speicherkartenslot, da man damit nicht nur den internen Speicher erweitern, sondern die Karten auch herausnehmen und an andere Geräte anschließen kann.
Reparatur
Es hängt von vielen Faktoren ab, ob sich eine Reparatur lohnt. Das Alter des kaputten Elektrogeräts und die Kosten spielen eine wichtige Rolle. Aus ökologischer Sicht sollten Sie vor allem die durch die Herstellung verursachten Umweltbelastungen beachten. Elektronikteile zeigen eine besonders hohe Umweltbelastung auf, da für sie schwer zugängliche Rohstoffe abgebaut werden müssen. Eine Verlängerung der Lebensdauer, wie sie durch Reparatur möglich ist, ist deshalb meist die nachhaltigste Wahl.
Entsorgung
Da Smartphones zahlreiche Schadstoffe wie Arsen, Cadmium, Kupfer, Blei, Nickel, Zink und Quecksilber enthalten, müssen sie fachgerecht als Problemstoff entsorgt werden - keinesfalls im Restmüll. Außerdem enthalten Smartphones auch Wertstoffe, die bei der fachgerechten Entsorgung der Wiederverwertung zugeführt werden. Durch fachgerechte Entsorgung ermöglichen Sie einen sparsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen und schonen die Umwelt. Achten Sie darauf, im Sinne des Datenschutzes, vor der Entsorgung alle persönlichen Daten von Ihrem Gerät zu löschen und SIM- sowie Speicherkarten zu entfernen.
Hier können Sie Ihr altes Smartphone kostenlos zurückgeben:
- Beim Neukauf im Handyshop beziehungsweise beim Elektrohändler das alte Handy zurückgeben.
- Die Ö3 Wundertüte anfordern, Handy hinein geben und bei der Post abgeben. Die Handys werden dem Althandy-Zentrum der Caritas in Wien, einem gemeinnützigen Projekt, übergeben. Dort werden funktionstüchtige Handys wieder instand gesetzt und der Wiederverwendung zugeführt, nicht mehr wieder verwendbare Handys werden zerlegt und einem umweltgerechten Recycling zugeführt.
- Bei der Problemstoffsammlung abgeben: Bei Ihrer Gemeinde erfahren Sie Standort und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Problemstoffsammelstellen.