Mobilitätsmanagement
Rund 3.000 Mitarbeiter:innen und lediglich 750 Stellplätze erfordern ein konsequentes und umfangreiches betriebliches Mobilitätsmanagement.
Die Zusammenführung aller Wiener ORF Standorte am Mediencampus Küniglberg stellt wesentliche Herausforderungen an das Themenfeld Mobilität dar. Rund 3.000 Mitarbeiter:innen und lediglich 750 Stellplätze erfordern ein konsequentes und weit gedachtes Betriebliches Mobilitätsmanagement. Deshalb hat der ORF bereits vor mehreren Jahren begonnen für den ORF Mediencampus ein umfangreiches betriebliches Mobilitätsmanagement, in Kooperation mit der TU-Wien, auszuarbeiten und schrittweise umzusetzen.
Grundlage für die Erarbeitung von Maßnahmen war eine Mitarbeiter:innen-Mobilitätserhebung an allen Wiener ORF-Standorten, bei der sich mehr als 60 Prozent der ORF-Mitarbeiter:innen beteiligt haben. Darauf aufbauend wurde ein in sich schlüssiges Modell zum Stellplatzmanagement und zur Stellplatz-Bewirtschaftung für den ORF Mediencampus erarbeitet und umgesetzt.
Der ORF hat sich langfristig das Ziel gesetzt, den motorisierten Individualverkehr für Wege zum beziehungsweise vom Arbeitsplatz schrittweise zu reduzieren. Bis zum Jahr 2025 sollen maximal 40 Prozent der Wege mit dem privaten Pkw zurückgelegt werden, der Großteil der Wege soll mit dem Umweltverbund (Rad, Fuß, Öffentlicher Verkehr) erfolgen.
Daher wurde im betrieblichen Mobilitätsmanagement des ORF die Vergabe des Jobtickets (seitens des ORF geförderte Jahreskarte der Wiener Linien) oder eines Stellplatzes geregelt. Jede:r ORF (und Tochtergesellschaften) Mitarbeiter:in ist demnach berechtigt entweder ein Jobticket oder einen Stellplatz zu erhalten.
Um den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden, wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt und umgesetzt.
Das Jobticket kann jede:r Mitarbeiter:in über ein eigens programmiertes Anmeldesystem beantragen. Nach Freigabe wird der Antrag automatisiert an die Wiener Linien übermittelt. Das Jobticket wird zu 80 Prozent vom ORF übernommen, 20 Prozent Selbstbehalt werden einmalig vom Gehalt einbehalten.
Anzahl ausgegebene Jobtickets, Stand Juli 2022: 1.600
Ein Stellplatz an allen Standorten kann ebenso im selben Anmeldesystem beantragt werden. Um für eine faire Chance auf einen Stellplatz zu sorgen, wurde ein Punktesystem geschaffen. Die Punkte berechnen sich aus Distanz zum Wohnort und Verhältnis zwischen öffentlichem Verkehr und motorisiertem Individualverkehr. Je mehr Punkte ein/e Mitarbeiter:in hat, desto weiter vorne ist er/sie gereiht. An allen Standorten steht eine gewisse Anzahl an Stellplätzen zur Verfügung. So ist gewährleistet, dass Mitarbeiter:innen, die eine weitere Distanz zum Arbeitsplatz zu zurücklegen müssen auch die Möglichkeit auf einen Stellplatz haben. Die Gebühr für den Stellplatz wird nach dem Gehalt berechnet. Das Tarifmodell wurde im Frühjahr 2022 an die neue Arbeitswelt Home Office angepasst und setzt sich aus einer Grundgebühr und einer Tagesgebühr pro Arbeitstag am Standort zusammen. Auch diese Gebühr wird direkt vom Gehalt einbehalten. Die Stellplatzberechtigung hat jede:r Mitarbeiter:in am Dienstausweis hinterlegt und benötigt nur noch diesen zur Einfahrt in die ORF-Betriebstätte.
Anzahl vergebener Einfahrtsberechtigungen an allen Wiener Standorten, Stand Juli 2022: 1.040 Pkw, 17 Motorräder.
Der Fuhrpark wird sukzessive auf eine E-Flotte umgestellt.Zusätzlich zum Angebot der Jobtickets und Stellplätze wurden im 1. Halbjahr 2020 am ORF Mediencampus, im Funkhaus Wien und im Logistikzentrum Liesing E-Tankstellen sowohl für den ORF-Fuhrpark, Mitarbeiter:innen als auch Gäste installiert.
Am ORF Mediencampus finden sich 10 Ladepunkte (Wallboxen) à 22 kW für Mitarbeiter:innen und 2 Ladepunkte (Wallboxen) à 22 kW für Gäste. Im Funkhaus gibt es für Mitarbeitende und Gäste insgesamt 2 Ladepunkte. Und im Logistikzentrum Liesing wurden 4 Ladepunkte sowie ein Schnelllader á 50 kW installiert. Im Jahr 2021 wurden auch in allen Landesstudios je 3 Ladepunkte á 22 kW für Mitarbeiter:innen, ORF Flotte und Gäste installiert.
Verrechnungsmodell: Für ORF-Mitarbeiter:innen gibt es eine eigene ORF-Ladekarte. Mit dieser Ladekarte können die Mitarbeiter:innen die E-Ladestationen an den ORF-Standorten zum ORF-Tarif nutzen. Im Gegensatz zum öffentlichen Netz wird nicht nach Minuten, sondern nach KWh abgerechnet. Der Preis für Mitarbeiter:innen beträgt 24 Cent pro geladener Kilowattstunde.
Um den Mitarbeiter:innen den Weg mit dem Fahrrad zur Arbeit zu erleichtern, wurden die Fahrradabstellplätze ausgebaut und modernisiert. So stehen nun ausreichend versperrbare Spinde zum Verstauen der Ausrüstung sowie zum Laden eines eventuellen Akkus zur Verfügung. Des Weiteren wurden eigens Garderoben mit Duschen installiert. Auch dort befinden sich versperrbare Spinde und gesicherte Ladestationen für Akkus von E-Bikes.
Seit Juni 2022 bietet der ORF in Kooperation mit Eddi Bike auch Jobbikes (geförderte Fahrräder) für alle Kolleginnen und Kollegen an.
Für die Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und um alle Informationen bezüglich des betrieblichen Mobilitätsmanagement weitergeben zu können, wurde im ORF-Intranet eine eigene Infoseite sowohl für das Jobticket als auch die Stellplätz, die E-Mobilität und das Jobfahrrad erstellt.
Eine weitere Erhebung in den Landesstudios wird durchgeführt, eine Ausrollung in allen Landesstudios ist für die kommenden Jahre geplant.
Durch die Umsetzung der Maßnahmen können jedes Jahr ungefähr 318 Tonnen CO2 eingespart werden!