Objekt des Monats 2/2013: Sonderpädagogisches Zentrum (SPZ) Korneuburg

Ein kompakter Baukörper und eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle zeichnet dieses verlustminimierende Gebäude aus.

Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine hocheffizienter Wärmerückgewinnung, großzügige Glasflächen mit außenliegendem Sonnenschutz und entsprechendes Nachtlüftungskonzept. 

Der Energieverbrauch der haustechnischen Komponenten wurde minimiert und kann großteils über die PV Elemente abgedeckt werden. Geplant wurde das Gebäude von Arch. DI Christian Mang, es hat mit 936 von 1000 Punkten klimaaktiv gold Standard erreicht.

Errichtet wurde das SPZ Korneuburg an der Bahnstraße (ÖBB Lokalbahn) und gleich neben dem Sportplatz. Alle erforderlichen Infrastruktureinrichtungen sind fußläufig gut erreichbar. Beauftragt wurde das Gebäude von der Schulgemeinde SPZ Korneuburg / Landesimmobilienges.m.b.H.


Ein zentral gelegenes Atrium ist die Kernzone des Gebäudes, es fungiert als Belichtungsraum und zusätzlicher Aufenthaltsraum. Im Bereich der Nordost- und Südostseitigen Gebäudezone wurden die Sonderklassen positioniert, welche auch über eine direkte Zugangsmöglichkeit ins Freie verfügen. Im Bereich des Haupteinganges wurde der Turnsaal samt dazugehörigen Nebenräumen, sowie in Richtung Osten der Gemeinschaftsraum und ein Bewegungsraum samt Nebenfunktionsflächen angeordnet. Im südwestlichen Gebäudebereich befinden sich die Räume der Nachmittagsbetreuung sowie die der Schulküche, welche mittels einer Terrasse über einen guten Freiflächenbezug verfügen.


Die Atriumfläche kann im EG mittels variabler Öffnungen an die umliegenden Raumzonen angeschlossen werden, so dass z. B. für die Aufenthaltsbereiche der Nachmittagsbetreuung bei Veranstaltungen eine ausreichende Foyerfläche zur Verfügung steht. Analog zur Grundrissstruktur des Erdgeschosses wurden auch im OG die Klassenräume im Südost- und Südwestbereich des Gebäudes angeordnet. Wie im EG wird die Kernzone zwischen angrenzenden Gangflächen als Nebenraumzone mit Garderobe, Sanitärräumen und Lehrmittelzimmer ausgebildet. Die um das Atrium angeordneten Gangflächen sind natürlich belichtet und verfügen über einen optischen Bezug ins Erdgeschoss. Das gesamte Gebäude sowie sämtliche Erschließungsflächen sind barrierefrei ausgeführt. Ein Lift schafft den barrierefreien Zugang ins OG.  Eine zukünftige Erweiterung kann durch das Aufstocken eines zweiten Obergeschosses, welches statisch bereits jetzt mitberücksichtigt wurde, erfolgen.


Die für die Heizung erforderliche Wärmeenergie wird über eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe bereitgestellt. Als Wärmequelle wurde eine Brunnenanlage in Form eines Saug- und Schluckbrunnens realisiert. Die Wärme wird flächendeckend über Fußbodenheizung abgegeben. Die Warmwasserbereitung erfolgt mittels dezentral angeordneter Frischwassermodule, welche über eine eigene Hochtemperatur-Wärmepumpe versorgt wird. Kleinverbraucher wie Waschbecken und Teeküchen werden über elektrische Durchlauferhitzer mit Warmwasser versorgt. Die Lüftung erfolgt über eine mechanische Lüftungsanlage mit zentraler Wärme- und Feuchterückgewinnung. Die Luftmenge der einzelnen Räume wird bedarfsabhängig mittels Volumenstromregler anhand der CO2-Konzentration geregelt.  Zur Reduktion des Stromeinsatzes wurden generell stromsparende Anlagenkomponenten eingesetzt (z.B.: Umwälzpumpen mit Permanentmagnet). Die Beleuchtung in den Klassen wurde mittels tageslichtabhängiger Lichtsteuerung realisiert. Um den Primärenergiebedarf weiter zu reduzieren, wurde zusätzlich am Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage installiert.

Mehr zum Gebäude erfahren Sie auf www.klimaaktiv-gebaut.at.

Veröffentlicht am 03.04.2014