Objekt des Monats 8/2012: Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld (Umbau und Renovierung)

Das sanierte Verwaltungsgebäude punktet mit seinen wirkungsvollen Maßnahmen zur Steigerung der Energieffizienz: Fassadensanierung, Dämmung von Außenbauteilen, ...

Fassadensanierung, Dämmung von Außenbauteilen, hochwertige Fensterqualitäten, Einbau einer Komfortlüftung, Wechsel des Wärmeversorgungssystems von Gaskessel auf Biomasse-Fernwärme, Einbau einer PV-Anlage und Stromtankstellen. Regt zum Nachmachen an!

Dem Büro Lindner Architektur gelang es, ein homogenes neues Gebäude zu schaffen, bei dem die sanierte Stahlbetonstruktur erhalten bleiben konnte und mit einer neuen, bauphysikalisch topaktuellen Außenhaut ergänzt wurde. Im Inneren überzeugt die neue Erschließung mit seinen Durchblicken, Offenheit und den barrierefreien Zugängen.  Photovoltaik, Komfortlüftung, eine optimierte Biomasse-Fernwärmeheizung und eine BUS-Steuerung sind Teil der Erneuerung. Das Gebäude konnte 936 klimaaktiv Punkte erreichen. 

Wesentlich für Verwaltungsräume ist aber auch das Wohlbefinden der NutzerInnen (sowohl der Angestellten als auch der BürgerInnen). Im Kern des Gebäudes wurden daher große Lufträume geschaffen, die Tageslicht einbringen und Großzügigkeit sowie Übersichtlichkeit signalisieren. Da im Altbau 2 verschiedene Niveaus je Stockwerk vorhanden waren, wurde durch diese neue vertikale Erschließung eine barrierefreie Zugänglichkeit für alle Geschoße geschaffen. Lift und neue Stiegen schließen an alle Niveaus an. Auch der thermische Komfort im Sommer und Winter konnten durch 3-Scheiben-Verglasung, außenliegenden Sonnenschutz, Nachtlüftungskonzept und Erleichterungskühlung verbessert werden.

Die Wärmeversorgung erfolgt über das örtliche Fernwärmenetz (Biomasseheizwerk Lilienfeld). Für die Lüftung wird ein Zentrallüftungsgerät mit Wärme- und Feuchterückgewinnung eingesetzt.

Für den Nachtkühlbetrieb im Sommer wird die kühle Außenluft dem Zentralgerätes bei stillstehendem Rotor und Direktverdampfer zugeführt. Die warme Luft im Gebäude entweicht durch öffenbare Lichtkuppeln am Dach, die in Abhängigkeit von Temperatur, Feuchte und Wind automatisch geöffnet oder geschlossen werden. Es kommt außerdem eine Wärmepumpe für Luftheizung und -kühlung zum Einsatz. Zur Reduzierung des Strombedarfes wurde eine tageslicht- und präsenzabhängige Beleuchtungsregelung, sowie elektrische Durchlauferhitzer zur bedarfsgerechten Warmwasserbereitung eingeplant.

Auf dem Dach des Bauteils 2 wurde eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von ca. 10 kWp, bestehend aus 42 Paneelen, errichtet. Der produzierte solare Gesamtertrag sowie die Momentanleistung der Anlage werden auf einem Monitor im Wartebereich vor dem Bürgerbüro öffentlichkeitswirksam angezeigt. Stromtankstellen bieten den Kunden Gratisstrom während der Amtsstunden.

Mehr zum Gebäude erfahren Sie auf www.klimaaktiv-gebaut.at.

Veröffentlicht am 03.04.2014