Ob die Südtiroler Siedlung Bindermichl in Linz, die Burgfriedsiedlung in Hallein oder die Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg: An Best-Practice-Beispielen zu Sanierung und Bestandserweiterung mangelte es am 14. Salzburger Wohnbausymposium nicht. Unter dem Motto „Weg damit oder mach´ma was draus? Bauen und Sanieren von bestehenden Quartieren“ präsentierten die Expertinnen und Experten Vorzeigeprojekte, anhand derer die Herausforderungen und Chancen bei der Quartierssanierung diskutiert wurden.
„Die bestehenden Strukturen effizient zu nutzen, weiterzuentwickeln und an aktuelle Herausforderungen anzupassen ist das Gebot der Stunde. Die präsentierten Beispiele zeigen – es geht! Allerdings müssen sich gesetzliche Rahmen ändern, um aus den Ausnahmeprojekten den Regelfall zu machen – auch das geht!“, so Patrick Lüftenegger vom SIR.
Erfahrungsaustausch und Best-Practice-Besichtigungen
In vier Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion und mehreren Kurzinterviews gaben die Expertinnen und Experten des SIR sowie die Projektpartnerinnen und -partner den rund 300 Teilnehmenden Inputs zur Quartierssanierung und zu Nachverdichtungspotenzialen in der Stadt Salzburg. Außerdem präsentierten Robert Lechner von klimaaktiv und Christine Itzlinger-Nagl vom Land Salzburg Einblicke in die Gesetze und Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene, die bei Bau und Sanierung künftig berücksichtigt werden müssen.
klimaaktiv Auszeichnung verliehen
Teil der Veranstaltung war die Auszeichnung von klimaaktiv Vorzeigegebäuden und -Siedlungen:
Planungsdeklarationen
- Burgfriedsiedlung, Bauabschnitt 1-4, Hallein
Neuerrichtung einer Bestandssiedlung mit 10 Wohngebäuden. Gebäude teilweise in Holzbauweise im klimaaktiv Gold-Standard. Umfassendes Mobilitätskonzept und Bewohner:innenbeteiligung sowie hochwertige Freiräume. Energieeffiziente Energieversorgung mittels Fernwärme und PV. - Siedlung Neue Heimat Straße, Grödig
Neuerrichtung einer Bestandssiedlung mit 8 Wohngebäuden. Gebäude im klimaaktiv Gold-Standard. Umfassendes Mobilitätskonzept und Bewohner:innenbeteiligung sowie hochwertige Freiräume. Energieeffiziente Energieversorgung mittels Wärmepumpen und PV.
Fertigstellungsdeklaration
- Raiffeisen-Gebäude Moosstraße, Salzburg
Das gemischt genutzte Gebäude beherbergt im Erdgeschoß eine Filiale der Raiffeisenbank. In den oberen Geschoßen befinden sich die Wohneinheiten. Das Gebäude wurde in massiver Bauweise errichtet. Besonderheiten sind die effiziente Wohnraumlüftung, eine Tiefensonden-Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage sowie eine Fassadenbegrünung.
Nutzungsdeklaration
- Siedlung Sonnengarten Limberg, Zell am See
Die Nutzungsdeklaration umfasst sowohl die Siedlung als auch die sechs Wohngebäude, welche 2020 übergeben wurden. Das umfassende Monitoring gewährleistet, dass Abweichungen rasch erkannt und adäquate Maßnahmen gesetzt werden können. Positiv hervorzuheben ist die etablierte Wohnkoordination, welche vor Ort immer wieder neue Impulse setzt. - Siedlung Wir inHAUSer, Salzburg
Die drei Wohngebäude, die Energieversorgung, die Freiräume und das Mobilitätskonzept werden seit mittlerweile drei Jahren einem umfassenden Qualitätscheck nach klimaaktiv Standard unterzogen. Die Nutzungsdeklaration zeigt, dass die Erwartungen insbesondere auf der Gebäudeebene mehr als erfüllt werden. Begleitet wurde die Einwohnphase durch eine Soziologin, was sich auch in der Wohnzufriedenheitserhebung widerspiegelt: alle Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich sehr wohl und erleben es als Mehrwert, in dieser Siedlung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.
Das Salzburger Wohnbausymposium wird regelmäßig vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen veranstaltet. Dieses Jahr fand das jährliche Informations- und Netzwerktreffen rund um das Thema Wohnbau innerhalb der Salzburger Impact Days in Hallein in Zusammenarbeit mit dem Innovationslabor RENOWAVE.AT statt.