Was ist eine LCOY?
Eine LCOY (Local Conference of Youth) ist eine Veranstaltung im Rahmen von YOUNGO, der Jugendvertretung der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Ziel der LCOY ist es, jungen, motivierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu vernetzen, Ideen, Wünsche, Visionen, Forderungen und Strategien zur Bewältigung der Klimakrise zu diskutieren und Inputs für die COP (Conference of Parties) zu liefern, den Weltklimagipfel der UNO.
Die LCOY 2021 fand zum vierten Mal in Österreich statt. Zwischen 15. und 17. Oktober lud die Organisation CliMates Austria junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren ein, an zahlreichen Workshops, Podiumsdiskussionen und einer „Output-Session“ für die COP26 teilzunehmen. Die Konferenz fand in der Universität für Angewandte Kunst in Wien statt.
Startschuss in die LCOY 2021
Die LCOY 2021 wurde, wie auch in den Jahren zuvor, von CliMates Austria ehrenamtlich organisiert, einer NGO, die neben der Umsetzung der LCOY noch einige weitere Projekte umsetzt: Das UN-Jugenddelegierten-Programm, klimareporter.in und Schulworkshops zum Thema Klimapolitik im Rahmen der Clim‘School.
Mit Videobotschaften von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundesministerin Leonore Gewessler und Vize-Präsident der EU-Kommission Frans Timmermans wurde die LCOY 2021 eröffnet. Es folgten Keynotes der diesjährigen österreichischen Jugenddelegierten Isabella Pfoser und Michael Spiekermann, von Nerys Jones (UK Embassy) und von Helga Kromp-Kolb (BOKU).
Podiumsdiskussion – Zukunft des Reisens
Junge Menschen wollen reisen – geht das auch nachhaltig? Zu diesem Thema diskutierten Mira Kapfinger („Stay Grounded“, Netzwerk für klimagerechtes Reisen), Laura Fariello (ÖBB) und Elias Bohun (Reisebüro „Traivelling“) unter Moderation von Nora Krenmayr (BOKU). Gibt es nachhaltige, leistbare und vernetzte Alternativen zum Flugverkehr? Ja – insbesondere das Reisen mit dem Zug wurde intensiv diskutiert. Man war sich einig, dass die Preise für Flugreisen nicht die Realität wiederspiegeln: Fliegen ist kostengünstig, aber umweltschädlich.
Im Laufe der Podiumsdiskussion kamen eine Vielzahl anderer Mobilitätsthemen auf, die junge Menschen beschäftigen: Multi-Modalität (gerade in ländlichen Gebieten), die Verknüpfung von Radverkehr und Bahnverbindungen, die Belebung von Ortskernen und Zentren für kürzere Alltagswege und die Vorbildfunktion der Schule für gelebte, nachhaltige Mobilität. Das Thema steht offensichtlich ganz weit oben auf der Agenda von jungen Menschen.
Workshops, „Markt der Initiativen“ und „Output-Session“
Am zweiten und dritten Tag der LCOY 2021 fanden in Summe 23 Parallel-Workshops statt, an denen die Teilnehmenden unterschiedlichste Themen diskutierten und bearbeiteten. Beim „Markt der Initiativen“ stellen sich zahlreiche Organisationen, Vereine und Initiativen vor, die sich mit der Klimakrise, ihren Auswirkungen aber auch Möglichkeiten und Visionen für die Zukunft beschäftigen. Vertreten waren unter anderem Fridays For Future, die Bundesjugendvertretung, Oikos und der Organisator der LCOY, CliMates Austria.
Zum Abschluss des zweiten Konferenztages fand ein Lesungen von Florian Schlederer statt, Co-Autor des Buches „Ändert sich nichts, ändert sich alles: Warum wir jetzt für unsere Planeten kämpfen müssen“. Übrigens: Florian Schlederer und Mit-Autorin Katharina Rogenhofer waren kürzlich beim klimaaktiv Podcast „Der Klimadialog“ zu Gast.
Der Abschluss der LCOY 2021 bestand in einer „Output-Session“, in der die Teilnehmenden in Kleingruppen Visionen, Ziele, Forderungen und Strategien für eine nachhaltigere, klimafitte Zukunft erarbeiteten und diese an die österreichischen Jugenddelegierten der COP26 in Glasgow übergaben. Aus diesem Output soll ein Positionspapier entstehen, das in internationalen Konferenzen (wie der COP26) Anwendung findet und jungen Menschen eine Stimme geben wird.