Seit seiner Gründung im Jahr 2016, hat sich ERGaR dem Aufbau eines effizienten, vertrauenswürdigen und professionellen Dokumentationssystems verschrieben, welches den grenzüberschreitenden Transfer und den Handel von erneuerbaren Gasen entlang des europäischen Gasnetzes ermöglicht und gleichzeitig die Doppelvermarktung verhindert. Durch das Dokumentationssystem soll der Datentransfer und damit verbunden der Eigentumsübergang von Energiemengen aus erneuerbaren Gasen und deren qualitativer Eigenschaften über europäische Ländergrenzen hinweg ermöglicht werden.
Der Eigentumsübergang erfolgt dabei über den Transfer von elektronischen Dokumenten, welche Informationen über Nachweise von erneuerbaren Gasen in harmonisierten Formaten aufzeichnet und über einheitliche Prozesse darstellt, aber dabei dennoch die individuellen Anforderungen der verschiedenen nationalen Register berücksichtigt. Dadurch wird der Transfer von Nachweisen zwischen den teilnehmenden nationalen Registern ohne langwierige bilaterale Kooperationsverhandlungen ermöglicht und somit vereinfacht.
Bereits seit Juli 2021 laufen europäische Transfers von Biomethannachweisen über die von ERGaR betriebene Plattform Extravert. Unter anderem durch die sich stetig steigernde Nachfrage im EU-Emissionshandelssystem wird mit einem zunehmenden Volumen von internationalen Transfers gerechnet.
Das österreichische Biomethanregister, seit 2012 betrieben von der Austrian Gas Clearing and Settlement AG (AGCS), ist bereits erfolgreicher Teilnehmer am Kooperations-Austauschsystem. Im Dezember 2021 wurde das Biogasregister Deutschland an das ERGaR CoO Scheme angeschlossen. Bei einem weiteren Anschluss der Biomethanregister von Energinet (DK) und GRdF (FR) soll das ERGaR CoO Scheme etwa 90 % der europäischen Biomethan Produktionsmenge repräsentieren und somit einen wesentlichen Beitrag zur Harmonisierung des europäischen Biomethanmarktes leisten.