Gebäudekühlung

Durch zu hohe interne Lasten infolge ineffizienter Beleuchtung, elektrischer Geräte, fehlenden Einsatzes von Sonnenschutzsystemen sowie mangelnder Wartung ergibt sich oft ein hoher Kühlenergiebedarf für das Gebäude.

Ein erheblicher Teil dieser Kühlenergie ist unnötig und kann durch verschiedene Maßnahmen vermindert werden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Raumluft von Hotelanlagen technisch zu kühlen:

(1) Split-Klimaanlagen als Einzellösung in Zimmern und kleineren allgemeinen Bereichen

(2) Multisplit-Anlagen als investitionskostengünstige Variante für größere Bereiche

(3) Klimakaltwassernetzen in Kombination mit Split-Geräten auf der Verbraucherseite und Kompressor-Kaltwassersätzen mit Rückkühler

(4) Zentralen luftgeführten Klimaanlagen in Verbindung mit Klimakaltwassersätzen

In der folgenden Tabelle erfahren Sie durch die Zusatzinformation „Anwendbar bei …“, für welche Anlagensysteme die vorgeschlagenen Maßnahmen durchführbar sind. Wird keine Zusatzinformation angegeben, treffen die Maßnahmen auf alle erwähnten Anlagensysteme zu. Wird die Zahl in Klammer gesetzt, bedeutet dies, dass die Maßnahme nur bedingt auf diese Anlage anwendbar ist.

Maßnahme (1 entspricht gering, 4 entspricht hoch) Nutzen Zeit Kosten Komplexität

Zuerst Wärme vermeiden, dann kühlen! (Sofortmaßnahme)

Dieses einfache Prinzip entlastet die Klimaanlage und damit auch die Energiekosten drastisch. Aktivieren Sie einen vorhandenen Sonnenschutz (Außenjalousien etc.), noch bevor die Sonne die Räume aufheizt. Am besten regelt eine Verschattungsautomatik die Stellung der mechanischen Außenverschattung, abhängig von Uhrzeit, Innen- bzw. Außentemperatur, Windstärke, Anwesenheit.

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Regelung überprüfen und optimieren (Sofortmaßnahme)

Im Rahmen der jährlichen Wartung soll vom Fachpersonal eine Überprüfung und Nachjustierung der Regelung von zentralen Kühlanlagen durchgeführt werden. Anwendbar bei Kühlanlagen (2), 3, 4

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Regelung erweitern und modernisieren (Sofortmaßnahme)

Besonders bei älteren Systemen ist ein Nachrüsten von zentralen Zeitschaltuhren, weiteren Sensoren, Drehzahlregelungen etc. oft sinnvoll. Anwendbar bei Kälteanlagen (2), 3, 4

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Sollwerte an die Außentemperatur anpassen (Sofortmaßnahme)

Bei Klimatisierung soll die Raumtemperatur nicht weniger als 6 °C unterhalb der aktuellen Außentemperatur liegen. Diese Grenze verringert nicht nur die Stromkosten, sondern sorgt auch für ein gesünderes Raumklima. Moderne Regelungsanlagen steuern dies automatisch. Anwendbar bei Kühlanlagen 2, 3, 4

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In Gästezimmern Anwesenheitssensoren installieren

Durch den Einsatz von z.B. Schlüsselkartenhaltern (Masterswitch) oder einen Kontakt an der Türaußenverriegelung, welche mit der Zimmerkühlung verbunden sind, kann sichergestellt werden, dass die Kühlung nur bei tatsächlicher Zimmerbenutzung aktiv ist. Anwendbar bei Kühlanlagen 1, 2, 3, (4)

TIPP: Heizungs-, Lüftungs- sowie Beleuchtungssystem etc. können mit dem Schlüsselkartenhalter oder Kontakt verbunden und dementsprechend geregelt werden.

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Wärme aus Abluft rückgewinnen

Bei zentralen Lüftungsanlagen kann die Abluftwärme für die Vorwärmung von Warmwasser genutzt werden. Anwendbar bei Kühlanlagen (2), 3, 4

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Einbau von freier Kühlung

Über Kühlkreisläufe wird die hohe Raumlufttemperatur an die kalte Trinkwasserleitung übertragen. Das um einige Grad erwärmte Trinkwasser (ca. 13 bis 14 °C) kann wie gewohnt verwendet werden. Anwendbar bei Kühlanlagen 3, 4

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Optimierung bei den Kälteaggregaten

Durch den Austausch einzelner Schlüsselkomponenten oder im Rahmen einer Modernisierung soll auf energieeffiziente Lösungen geachtet werden: gute Regelungsanlagen, drehzahlgeregelte Pumpen, effiziente Kompressoren mit umweltfreundlichem Kältemittel, ausreichend dimensionierte Rückkühler etc. Anwendbar bei Kühlanlagen 3 ,4

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Veröffentlicht am 28.09.2022