Der Newsletter als unabhängiges Kommunikationsmittel
Im Gegensatz zu den Sozialen Medien, bespielst du mit deinem Newsletter eine „owned audience“, also eine Leserschaft, die sich bewusst für deine Inhalte entschieden hat. Du bist dabei unabhängig von den Entscheidungen der großen Techkonzerne, denn statt plattformspezifischen Follower:innen hast du eine eigene E-Mail-Adressliste. Dadurch lässt sich eine nachhaltige Bindung zur Community aufbauen, die nicht durch Trends oder Plattformänderungen beeinträchtigt wird.
Newsletter lassen sich zudem langfristiger anlegen als Social-Media-Beiträge. Sie ermöglichen es dir, komplexe Inhalte Schritt für Schritt zu vermitteln und damit für ein tieferes Verständnis zu sorgen. Um das zu garantieren hat Newsletterexpertin Alice Radl im klimaaktiv-Webinar Tipps gegeben, die es zu beachten gilt.
Wichtig ist, dass du dir von Anfang an bewusst über Zweck und Ziel deines Newsletters bist. Wieso machst du den Newsletter? Außerdem solltest du überprüfen, welche ähnlichen Newsletter es bereits gibt. Stelle dir dann die Frage, was deinen Newsletter einzigartig macht.
Für wen schreibst du?
Ein erfolgreicher Newsletter ist immer auf eine klar definierte Zielgruppe ausgerichtet. Im Idealfall stellst du dir die Menschen bildlich vor. Nimm dir ein wenig Zeit und schreibe so viele (aktuelle und potenzielle) Zielgruppen und Segmente auf, wie dir einfallen. Sei dabeimöglichst spezifisch! Frage dich dann, was diese Menschen ausmacht und was ihre Motivationen, Interessen und Wünsche sind.
Von den Bedürfnissen der Zielgruppe ausgehend, kannst du dann definieren, welchen Nutzen dein Newsletter seinen Leser:innen bringen soll. Frage dich, welchen Mehrwert dein Newsletter bietet und wie er positiv zum Leben der Menschen beitragen kann.
Je spitzer das Thema, desto besser
Schlussendlich solltest du ein klares Thema für deinen Newsletter definieren. Dabei gilt: Je spitzer das Thema, desto relevanter der Inhalt. Mache dir bewusst, für wen du deinen Newsletter schreibst. Das hilft dabei, relevantere Themen zu finden und zu garantieren, dass dein Newsletter tatsächlich gelesen wird.
Du hast dein grobes Thema gefunden? Dann geh noch mindestens zwei Ebenen tiefer, um eine Nische zu besetzen, die noch kaum bespielt wird. Ein Beispiel: Allgemeine Newsletter zu den aktuellen Klima-News, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Besser ist daher ein Newsletter zu spezifischen Subthemen, wie Nachhaltige Mobilität oder Klimaanpassung. Noch besser: Ein Newsletter zu „Betrieblichem Mobilitätsmanagement in mittelgroßen Unternehmen“ oder „Klimawandelanpassung für Gemeinden in Westösterreich“.
Diese spitzen Zielgruppen sind auf dem Papier zwar kleiner als die große Gesamtheit klimainteressierter Menschen. Dein Newsletter wird mit großer Wahrscheinlichkeit aber trotzdem häufiger gelesen, da er die Bedürfnisse dieser Zielgruppe perfekt erfüllt.
Die Strategie ist das A und O
Wie bei jeder Kommunikationsmaßnahme ist eine klare Strategie entscheidend für den Erfolg eines Newsletters. Ohne einen gut durchdachten Plan stochert man oft im Nebel und verliert die Kontinuität, von der ein guter Newsletter lebt. Neben den oben erwähnten Fragen, ist auch die Wahl des richtigen Formats eine strategische Entscheidung. Dabei bieten Newsletter viele Möglichkeiten - du hast die Freiheit, das Format zu wählen, das am besten zu dir und deiner Zielgruppe passt.
Laut Newsletter-Expertin Brigitte Alice Radl, gibt es die folgenden Newslettergenres:
- Der Experten-Newsletter, liefert Einschätzungen eines/einer Expert:in zu einem Spezialthema
- Der kuratierte Newsletter, sammelt interessante (auch externe) Beiträge zu einem Themengebiet
- Der Ratgeber-Newsletter, liefert konkrete „How To“-Anleitungen für Probleme der Zielgruppe
- Der Reporter-Newsletter, werden oft von Journalist:innen geschrieben und liefern aktuelle Informationen zu Spezialthemen
- Der Geschichten-Newsletter, funktioniert wie ein klassischer Blogbeitrag und beinhaltet Geschichten aus dem Leben der Verfasser:innen
Auch Mischformen der verschiedenen Genres sind erlaubt. Wichtig ist nur, dass du die Form deines Newsletters bewusst wählst und beibehältst.
Ordnung ist das halbe Leben
Unverzichtbar ist außerdem ein Redaktionsplan. Er hilft dir nicht nur, regelmäßig hochwertige Inhalt zu liefern, sondern ermöglicht es erst, Themen im Voraus zu planen und Inhalte vorzuproduzieren. Das ermöglicht auch eine Qualitätskontrolle. Last-Minute-Produktionen solltest du möglichst vermeiden, da sie oft zu inhaltlichen Schwächen führen.
Letztlich solltest du dir überlegen, welche Ziele du mit deinem Newsletter verfolgst und wie sich dein Erfolg messen lässt. Ob Öffnungs- und Klickraten, Website-Traffic oder das Wachstum deiner Mailing-Liste entscheidende Metriken sind, hängt davon ab, was du mit deinem Newsletter erreichen möchtest.
Fazit: Der Erfolg liegt im Detail
Der Erfolg eines Newsletters hängt von mehreren Faktoren ab: einer klaren Zielgruppenfokussierung, einer durchdachten Strategie, kontinuierlicher Planung und der Bereitstellung eines echten Mehrwerts. Wenn du diese Aspekte berücksichtigst, kannst du mit deinem Newsletter einer starken, vertrauensvollen Beziehung zu deiner Leser:innenschaft aufbauen und auch komplexere Themen wirkungsvoll vermitteln.
Detailliertere Tipps für deinen Newsletter findest du im klimaaktiv-Webinar „Die Renaissance des Newsletters“ mit Brigitte Alice Radl.