Wer seid ihr?
ein Netzwerk von und für Klimajournalist:innen - hauptsächlich in Österreich, um sich über Berichterstattung rund um die Klimakrise auszutauschen
Was zeichnet euer Projekt aus?
Wir möchten Journalist:innen zusammenbringen, die sich mit der Klimakrise beschäftigen. Das machen wir auch deshalb, weil wir eine solche Anlaufstelle in Österreich missen. Klimajournalist:in zu sein ist nicht einfach: In welches Ressort passt die Berichterstattung zum Thema? Braucht es ein eigenes Klimaressort? Bin ich Aktivist:in, wenn ich gewisse Forderungen behandle? Wen erreiche ich um 22 Uhr für eine Frage zum Westantarktischen Eisschild? Wie gehe ich mit meinen Gefühlen um, die sich bei der Behandlung des Themas unweigerlich aufdrängen?
Dafür gibt es einen monatlichen Austausch. Wir können nicht jede Frage beantworten, aber wir können etwas Schwarmintelligenz vereinen. Gleichzeitig veröffentlichen wir gute und weniger gute Beispiele der Klimaberichterstattung auf Twitter, in unserem Newsletter und bald auf unserer Website.
Warum ist Klimakommunikation so wichtig?
Die Klimakrise bedroht nicht bloß, was sich auf der Bühne abspielt, sondern die Bühne - unsere Welt, wie wir sie kennen - selbst. Klimakommunikation schließt alle Ressorts mit ein. Deshalb bedarf es nicht nur einer Kommunikation zwischen Medienschaffenden und Rezipienten, sondern eines brancheninternen Austausches über alle Ressorts hinweg. Es braucht eine #MedienKlimawende in den Redaktionen.
Wie geht gute Klimakommunikation für euch?
Gute Klimakommunikation fängt dort an, wo andere aufhören. Vom Golfstrom bis zum Westantarktischen Eisschild, von Energiethemen bis zur Ökosozialen Steuerreform - Klimajournos können nicht überall Expertise haben. Deshalb ist es gut, sich untereinander auszutauschen. Es braucht Slow Journalism im Sinne dessen, dass nicht die Geschwindigkeit, sondern die Qualität der Nachricht zählt.
Gute Klimakommunikation ist faktenbasiert, konstruktiv und orientiert sich an einigen wichtigen Kennzahlen, ähnlich wie wir es in der Corona-Krise sehen. Auch Gefühle und Hoffnung sind erlaubt und gute Narrative sind wichtig. Dem Lokaljournalismus kommt eine besondere Rolle zu, da sich viele Extremereignisse im Kleinen am heftigsten bemerkbar machen. Wichtig ist: Die Klimakrise ist kein Nischenthema und beschränkt sich nicht nur auf wissenschaftliche Fragestellungen.
Worauf seid ihr stolz? – Wo besteht noch Verbesserungspotenzial?
Wir freuen uns, dass wir in kurzer Zeit viele Klima-interessierte Journalist:innen an einen virtuellen Tisch bringen konnten. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland ein Pendant. In Zukunft hoffen wir, auch jene Medienschaffenden für diese Themen zu interessieren, die glauben, nur wenig damit zu tun zu haben.
Wo kann man euch finden?
Wir tweeten unter dem Hashtag #MedienKlimawende und als @Netzwerk_Klima. Unsere Gedanken schreiben wir in einen Newsletter, für den ihr euch gerne eintragen könnt. Manchmal freuen wir uns auch über Gesellschaft - zum Beispiel bei einem Vernetzungstreffen in Wien. Weil Österreich aber nicht nur Wien ist, wird es auch bald unsere Website Klimajournalismus.at geben.
Wie können Klima-Interessierte bei euch mitwirken?
Wenn ihr euch mit anderen Journalist:innen und Klima-Interessierten vernetzen möchtet, dann seid ihr bei uns richtig. Kommt doch einmal bei einem unserer Netzwerktreffen vorbei - die Infos dazu findet ihr auf Twitter, (bald) auf unserer Website oder im monatlichen Newsletter. Für jene unter euch, die nicht nach Wien können, wird es auch regelmäßig Online-Treffen geben. Ihr könnt unter dem Hashtag #MedienKlimawende eure Gedanken zur Klimaberichterstattung twittern und unsere Workshops und Diskussionsrunden besuchen.
Wer gerne aktiv am Netzwerk mitwirken möchte, schreibt am besten eine Direktnachricht via Twitter. Nur gemeinsam können wir der Verantwortung als Journalist:innen gerecht werden und unsere Rolle in dieser Krise finden!