Ziel der vom Energieinstitut Vorarlberg in Kooperation mit e7 Energie Markt Analyse Wien im Auftrag des Landes durchgeführten Studie ist die Bestimmung des kostenoptimalen Energieniveaus für den Neubau von Wohngebäuden in Vorarlberg. Als Indikator für die energetische Gebäudequalität wurde der Primärenergiebedarf (PEB) gewählt.
Im Rahmen der Studie wurden für drei Beispielgebäude (Einfamilienhaus, typisches und großes Mehrfamilienhaus) die Gesamtkosten über 30 Jahre (Bauwerks- und Planungskosten, Kosten für Wartung und Instandhaltung sowie Energie) für eine Vielzahl von Varianten in unterschiedlichen Energieniveaus bestimmt.
Die Kosten wurden im Mai 2013 bei Vorarlberger Bauträgern, Planern und Handwerkern erhoben.
Ergebnis
Die Studie zeigt, dass das kostenoptimale Energieniveau mit PEB-Werten von ca. 80 bis 140 kWh/m2BGFa auch ohne Förderung bei Gebäuden liegt, die sehr gut den Anforderungen im klimaaktiv Kriterienkatalog entsprechen. Diese liegen seit 2012 bei 135 kWh/m2BGFa (Mindestanforderung) und bei 90 kWh/m2BGFa (Höchstpunktzahl), während die zukünftigen österreichweiten Mindestanforderungen gemäß Nationalem Plan mit 190 kWh/m2BGFa ab 2015 und bei 160 kWh/m2BGFa ab 2021 weit höher liegen, als die Kostenoptima. Für Mehrfamilienhäuser erwiesen sich Gebäude als kostenoptimal, deren PEB mit 77 bis 110 kWh/m2BGFa nah am Passivhausniveau liegt. Der PEB von Passivhäusern liegt bei Berechnung nach OIB RL 6 (2011) bei etwa 66 bis 82 kWh/m2BGFa).
Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb hocheffizienter Gebäude ist, dass der tatsächliche Verbrauch dem berechneten Bedarf entspricht. Wie eine Vielzahl realisierter Gebäude zeigt, ist dies möglich, wenn zur wirtschaftlich-energetischen Optimierung validierte Verfahren wie PHPP eingesetzt werden. So entsprechen die Energieverbräuche der PH-Wohnanlage Lodenareal in Innsbruck sehr gut dem berechneten Bedarf. Die Mehrkosten des Projekts für Energieeffizienz entsprechen den in der Studie ermittelten Werten.