Die Dringlichkeit der Energiewende und die Bewältigung der Klimakrise sind für Unternehmen eine Herausforderung, aber auch eine große Chance, sinnvoll zu investieren und richtungsweisende Projekte zu realisieren. Noch nie stand die Notwendigkeit, klimafreundliche Projekte voranzutreiben und auf grüne Finanzierungsmöglichkeiten zurückzugreifen, so stark im Mittelpunkt wie im Moment. Crowdfunding, Impact Investing, Green Bonds und öffentliche Fördermittel sind nur einige Beispiele für Ansätze, die nicht nur finanzielle Mittel bereitstellen, sondern auch das Engagement der Gemeinschaft und von umweltbewussten Investierenden stärken. Mit diesen alternativen Finanzierungsinstrumenten können Unternehmen ihre Projekte verwirklichen und gleichzeitig ihr Bemühen um Nachhaltigkeit demonstrieren, was wiederum das Markenimage und die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.
Welche grünen Finanzierungsformen kommen für Unternehmen infrage?
Grüne Finanzierungsformen bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftspraktiken in ökologischer und sozialer Hinsicht zu verändern.
Ökologisch betrachtet tragen grüne Finanzierungsformen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen zu reduzieren. Sie begünstigen die Finanzierung von umweltfreundlichen Initiativen, wie beispielsweise erneuerbare Energien, Energieeffizienzprojekte oder nachhaltige Landwirtschaft. Diese Projekte verringern nicht nur Emissionen und Ressourcenverschwendung, sondern generieren auch langfristig Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne für Unternehmen. Des Weiteren machen grüne oder nachhaltige Finanzierungsformen die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt deutlich.
Ein Beispiel, wie ein Unternehmen diese alternativen Finanzierungsformen für sich nutzen kann, ist die Ausgabe von Green Bonds. Dabei handelt es sich um Anleihen, die speziell für umweltfreundliche Projekte verwendet und von Investierenden erworben werden, die Interesse an nachhaltigen Geldanlagen haben. Diese Mittel können dann für die Finanzierung von Projekten wie erneuerbare Energien, sauberes Wasser oder nachhaltige Landwirtschaft genutzt werden. Durch die Ausgabe von Green Bonds zeigt das Unternehmen sein Engagement für Nachhaltigkeit und kann gleichzeitig Kapital beschaffen, um diese Projekte durchzuführen.
Bürgerbeteiligung:
Bei einer Bürgerbeteiligung kann eine Vielzahl von Personen durch finanzielle Beiträge bei Projekten von Unternehmen mitmachen. Die Abwicklung kann durch einen externen Dienstleister, Onlinebeteiligungsplattformen oder über die unternehmenseigene Website erfolgen. Bürger:innen können somit von der eigenen Investition in ihrer Region und deren Rendite profitieren.
Direktbeteiligungen:
Bei einer Direktbeteiligung können Gemeinden, Unternehmen oder auch Bürger:innen zu Mitinhabenden eines Unternehmens oder Projekts werden.
Green Bonds:
Green Bonds sind Anleihen, die ausschließlich grüne Projekte beinhalten. Anleger:innen können unter vereinbarter Verzinsung und Laufzeit dem Emittenten Geld leihen. So können private Investorinnen und Investoren nachhaltigkeitsorientiert Rendite erzielen.
Bundesförderungen:
Viele Unternehmen erhalten Unterstützung für ihre klimafreundlichen Projekte mittels Bundesförderungen. Bundesförderungen für Unternehmen finden Sie unter https://www.umweltfoerderung.at/betriebe.
Nähere Informationen zu Landesförderungen finden Sie unter klimaaktiv/Betriebe.
Falls Sie an einer Gründung einer erneuerbaren Energiegemeinschaft interessiert sind, können Sie sich nun Beratungsleistungen einschließlich Informationsveranstaltungen, Umweltstudien und Planungsleistungen sowie Schulungen und Vernetzungsmaßnahmen fördern lassen (Details auf der Website von Kommunalkredit Public Consulting).
Weitere Informationen zu Anlage- und Finanzierungsformen finden Sie unter gruenesgeld.at.
Weitere Angebote
Nachhaltige Vorsorgekassen:
Unternehmen sollten auf die Nachhaltigkeit ihrer Vorsorgekassen für ihre Mitarbeiter:innen achten, da dies langfristige finanzielle Stabilität und Sicherheit gewährleistet. Nachhaltige Investitionen in diese Kassen können dazu beitragen, Renditen zu maximieren, Risiken zu minimieren und die Vorsorgeleistungen für Mitarbeiter:innen auch in Zukunft zu sichern. Zudem unterstützt die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in die Anlagestrategie der Vorsorgekassen das Engagement von Unternehmen für verantwortliches Handeln und fördert die Erreichung von sozialen und Umweltzielen. Insgesamt trägt eine nachhaltige Vorsorgekasse zur langfristigen finanziellen Gesundheit der Gemeinde bei und zeigt die Unternehmensverantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und der Gesellschaft. Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) prüft und zertifiziert alljährlich betriebliche Vorsorgekassen und Pensionskassen nach Nachhaltigkeitskriterien. Die aktuellen Ergebnisse finden Sie auf der ÖGUT-Website.
Green Finance Alliance:
Mit der Green Finance Alliance hat das Klimaschutzministerium eine Initiative ins Leben gerufen, die Finanzunternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt. Österreich macht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele für Unternehmen aus dem Finanzsektor. Die Green Finance Alliance gehört zu den weltweit ersten staatlichen Initiativen, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft vorsieht.
Sustainable Finance – Seminare für eine nachhaltige Green-Finance-Karriere
Umwelt und Klimaschutz sind Themen, die besonders die Finanzbranche betreffen. Vor dem Hintergrund der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Unternehmen zunehmend angehalten, auf ESG-Kriterien zu setzen und die Sustainable Development Goals (SDGs) dauerhaft umzusetzen. Damit Betriebe, Unternehmen, Banken und andere Finanzdienstleister das langfristige Ziel erreichen, ihre Geschäfte ökologischer und sozialer zu gestalten, werden verstärkt geeignete Seminare, Fernstudien und Ausbildungen angeboten, wie beispielsweise jene zum Manager beziehungsweise zur Managerin für Sustainable Finance oder für CSR und Nachhaltigkeit.
Mehr Informationen unter: ARS Akademie, TÜV® Austria Akademie, SRH Fernhochschule.
Gut zu wissen: Mit dem Green Finance Newsletter des BMK und dem klimaaktiv Newsletter energieeffiziente Betriebe werden Sie laufend über aktuelle Neuigkeiten informiert.