Es tut sich was gegen Greenwashing!

Für Unternehmen ist die Kommunikation rund um ihren Umgang mit dem Klimaschutz zentral geworden. Zu Recht in Kritik steht aber überschwängliches, vernebelndes oder gar irreführendes „Greenwashing“. Wir haben hier zusammengestellt, was sich in Österreich dagegen tut.

Klimakommunikation wird auch für Unternehmen immer wichtiger: Und das ist auch gut so. Mitarbeiter:innen und Kund:innen wollen wissen, welchen Beitrag Unternehmen für den Klimaschutz leisten. Neben der aktiven Treibhausgasreduktion kann auch die Unternehmenskommunikation ein zusätzlicher Hebel sein, um die eigene Akzeptanz für Maßnahmen zu erhöhen, Mitstreiter:innen zu gewinnen und Bewusstsein zu schaffen.

Allerdings läuft hier vieles nicht so ambitioniert, wie es angemessen wäre: „Greenwashing“ bezeichnet PR-Strategien, die darauf abzielen, Unternehmen oder Produkten ein positives, nachhaltiges oder klimafreundliches Image zu verpassen, ohne dafür in Wirklichkeit relevante Maßnahmen zu setzen. Die vielfältigen Werkzeuge dafür reichen von erfundenen und irreführenden Labels, irrelevanten Aussagen, Zielkonflikten, Unklarheit und vagen Begriffen, Vergleichen mit (noch) Schlechterem bis zur reinen Unwahrheit.

Zunehmend im Fokus derartigen Grünfärbens steht dabei das angebliche Engagement für den Klimaschutz. Greenwashing beginnt hier meist schon in der Sprache. Begriffe wie „klimaneutral“ oder „CO2 positiv“ verbergen oft allzu schmutzige Aktivitäten. Meist stehen keinerlei wirkungsvolle Maßnahmen dahinter. Die Kolleg:innen von klimafakten.de haben auf ihrer Website versucht, Orientierung im Wörter-Dschungel zu geben.

Wie man Greenwashing erkennen kann, zeigt das Österreichische Umweltzeichen: Mit Skepsis, Hausverstand, Internetrecherche und vielleicht sogar mal mit einer Nachfrage per E-Mail. Mit seinem „Greenwashing-Check“ geht der Verein für Konsumenteninformation (VKI) besonders dreisten Werbeversprechungen einzelner Produkte nach. Konsument:innen haben dort sogar die Möglichkeit, Fälle von Greenwashing zu melden. Das junge österreichische Recherchekollektiv Inspektorin Grün forscht ebenfalls gewissenhaft nach und wurde dafür sogar für den deutschsprachigen K3-Preis für Klimakommunikation im Bereich „Klimajournalismus“ nominiert.

Klimaschutz von der Marketingabteilung ins Kerngeschäft von Unternehmen

Um dafür zu sorgen, dass Klimaschutz von der Marketing-Abteilung in Kerngeschäft von Unternehmen kommt, hat der WWF Österreich den Leitfaden „Fit für Paris“ für deren Klimakommunikation herausgegeben. Dieser Leitfaden empfiehlt Betrieben:

  • bei ambitionierten Maßnahmen anzufangen statt bei jenen mit klingendem Namen,
  •  Maßnahmen nicht auf Nebenschauplätzen, sondern im Kerngeschäft umzusetzen,
  • Begriffe klar zu definieren,
  • bei den Nachweisen transparent zu sein,
  • sich langfristige Klima-Ziele zu stecken,
  • kurz- und mittelfristige Maßnahmen im hier und jetzt zu kommunizieren und „Klimaneutralität“ nicht mittels CO2-Zertifikaten „vorzuziehen“.

Für ambitionierte Unternehmen stellt klimaaktiv viele konkrete Services und Angebote bereit: Das Energieeffiziente Betriebe Programm bietet Beratung, Austausch, Good-Practice und Vorschläge für echten Klimaschutz. Mittlerweile zeigen über 300 Vorzeigebetriebe mit konkreten Handlungen, dass Wirtschafltichkeit und Klimaschutz zusammengehören. Im klimaaktiv Pakt für Großbetriebe haben sich mittlerweile 11 heimische Großbetriebe dazu bekannt bis 2030 knapp 57 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen mittels konkreter und überprüfbarer Maßnahmen einzusparen.

Veröffentlicht am 01.12.2023